Gemeinschaftsfahrt WHW und WSC Taubergießen am 29.06.2025
Fünf Mitglieder vom WSC (Alexander, Eva, Andreas, Ralf und Lukas) und vier Mitglieder vom WHW (Michael, Nicolai Barbara und Jakob) trafen sich an der Aussatzstelle in Wittenweier. Das Mietauto von Lukas und Ralf wurde an der Aussatzstelle abgestellt, da diese nachhaltig unterwegs sind und ihr Puch Faltboot im Kofferraum mitgebracht haben. Nach dem Umsetzen nach Rheinhausen konnte die Einstiegsstelle nach einer kurzen Portage vom Parkplatz erreicht werden, da die direkte Fahrstraße zur Einstiegsstelle wie erwartet durch eine Schranke, abgesperrt war. Bei flotter Strömung gab es bei den ersten Kilometern immer wieder einige spritzige Stellen, die für eine Abkühlung gesorgt haben.
Da die Temperaturen mit bis zu 34 Grad vorhergesagt waren, kam es dennoch nicht zu der erwarteten Hitzeschlacht, da die Bäume der Taubergießen meist den erforderlichen Schatten spendeten. Alle Teilnehmenden waren mit ausreichend Wasser und Proviant versorgt, da auf den insgesamt 24 Kilometern Selbstversorgung angesagt war.
Wir erreichten das erste Stauwehr, wo eine kurze Pause eingelegt wurde und die klare Taubergießen mit ihrer Strömung zu einem erfrischenden Bad einlud. Die zweite Umtragestelle an der Rappenkopfbrücke war dann doch etwas länger und schweißtreibend. Da sich hier kein geeigneter Schattenplatz bot, wurde beschlossen weiter zu fahren und nach einer geeigneten Stelle Ausschau zu halten. Problem war jedoch, dass jeweils der Ein- und Ausstieg sehr schlammig war, da die Taubergießen trotz der Jahreszeit sehr wenig Wasser geführt hat und daher große Uferbereiche freigelegt waren. Trotzdem haben wir dann an der Saukopfbrücke eine geeignete Pausenstelle gefunden, die wiederum zum Baden eingeladen hat.
Die restlichen 6 km waren dann Fleißarbeit, sodass alle Teilnehmenden froh waren, nach fünf Stunden und zwei Pausen das Stauwehr in Wittenweier im Blick zu haben. Auch hier war es wiederum nicht möglich, mit sauberen Füßen an Land zu kommen. Aufgrund des doch niedrigen Wasserstandes, waren die sonst touristisch angebotenen Fischerkahnfahrten durch den 'Amazonas am Oberrhein' nicht präsent.
Mit dem Mietauto wurden dann die anderen beiden PKWs nachgeholt, sodass nach ca. 1 Stunde mit dem Aufladen der Boote begonnen werden konnte. Im Gegensatz zu der doch kühlen und schattigen Paddeltour war das Beladen in der Sonne dann eine schweißtreibende Angelegenheit. Die Teilnehmenden des WHW und WSC haben dann erst nach 20:00 Uhr die Bootshäuser erreicht. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass dies eine gelungene und sehr schöne Paddeltour war welches sicherlich einer Wiederholung wert ist.
Andreas Brodkorb und Michael Berges
Das Taubergießen
Der Name "Taubergießen" stammt von einem gleichnamigen Gewässerlauf im nördlichen Teil des Gebietes. "Gießen" sind von Grundwasser gespeiste Fließgewässer, die für das Naturschutzgebiet besonders charakteristisch sind. "Taub" geht auf eine alte Bezeichnung von Fischern für ein nährstoffarmes Gewässer zurück.
Das Taubergießen zeigt sich als eine weitläufige Wiesen- und Waldlandschaft mit einem dichten Gewässernetz. Neben dem namengebenden Taubergießen gibt es viele miteinander verbundene Altarme des Rheins sowie ein ausgedehntes Netz von Quellgewässern. Diese bieten mit ihrem klaren, nährstoffarmen Wasser einen besonderen und seltenen Lebensraum mit einer Vielzahl an seltenen Pflanzen und Tierarten. Im Laufe des Ausbaus des Rheins zu einem Schifffahrtsweg wurden die damaligen Nebenarme und Schleifen vom heutigen Rheinverlauf getrennt. Dennoch sickert auch heute ein Teil des Grundwassers vom Rhein in das Taubergießen, so dass die vielen kleinen Altarme heute ganzjährig Wasser führen.
Durch das Taubergießengebiet führt eine durchgehende Bootsfahrstrecke ab Rheinhausen von Süden nach Norden. Die Strecke ist von 8 - 20 Uhr freigegeben und kann auch in Teilabschnitten befahren werden. Zu der klassischen Stecke mit 17 Kilometern haben wir jedoch noch 7 Km bis Wittenweier draufgelegt, damit sich die lange Anfahrt auch gelohnt hat. Die Ein- und Ausstiegsstellen sind ausgeschildert. Sie dürfen zum Ein- und Ausladen der Boote mit dem PKW angefahren werden.